o9.o2.14 // 17:18 Uhr

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Hallo ihr Lieben,

 

mich plagen ein paar Zweifel, ob es nicht noch viel zu früh ist, um mit diesem Blog zu beginnen - immerhin fahre ich erst in frühestens fünf Monaten! Aber da meine ersten Vorbereitungen schon begonnen haben und ich jetzt schon so aufgeregt bin, als würde ich morgen fliegen, hab ich mir dann doch erlaubt, schon mal in die Tasten zu hauen. 

 

Tausende von Gründen schwirren in meinem Kopf herum, warum ich das machen will - und ebenso viele Gründe, was dagegen spricht. 

Doch dieser zweiten Haufen wirkt regelrecht winzig gegen den überwältigenden Wunsch: ICH WILL NACH PERU! Egal, ob ich dort krank werde, egal ob die Hygienestandarts nicht mal einem Minimum des unseren entsprechen, egal ob mich die vielen Straßenhunde schockieren werden (ich bin ja in einer Tierschutzorga, die genau solche Hunde aus Spanien nach Deutschland holt und hier vermittelt...), egal ob man Angst haben muss vor Kriminalität und Drogenmissbrauch - sogar, dass ich meine Familie dann ein halbes Jahr lang nur über Skype hören und sehen werde und überhaupt nicht in die Arme schließen darf, hält mich nicht von meinem Entschluss ab. Okay, zugegeben, das mit der Familie bereitet mir Kopfzerbrechen, aber ein Hinderungsgrund ist es nicht.

 

Nur, leider ist es mit der Entscheidung, irgendwo hin zu wollen, nicht getan. Jetzt beginnt die Arbeit erst: sich durch zahllose Angebote kämpfen, die es inzwischen für Volunteers gibt, sowohl im Internet, als auch über Mundpropaganda. Ständig kommen neue Tips, von Freunden, Familienmitgliedern, Frisören der Familienmitglieder (ja, das stimmt wirklich ;-))... letztendlich habe ich beinahe meinen Computer lahmgelegt, so viele Registerkarten waren im Internet geöffnet. Nach und nach habe ich eine Orga nach der anderen ausgeschlossen, weil sie einfach nicht meinen Kriterien entsprachen oder mir nicht seriös genug erschienen. Ich will auf jeden Fall in eine Gastfamilie, nicht in irgendein Apartment mit anderen Freiwilligen, ich will die volle Packung Peru erleben. 

 

Andere Organisationen waren einfach zu teuer, boten nicht die richtigen Projekte an oder der Anmeldeschluss war bereits um. So auch beim AFS Interkulturelle Begegnungen e.V., doch hier hatte ich Glück: Es gab eine Nachrückrunde! Der AFS ist eine Dachorganisation verschiedener anderer Orgas wie weltwärts oder dem Internationalen Jugendfreiwilligendienst - seriös ist das also auf jeden Fall. Außerdem kenne ich ein Mädchen, das gerade erst von einem Jahr Bolivien zurückkam, die wurde auch von AFS dort hingeschickt und war begeistert. So verbrachte ich also die nächsten beiden Wochenenden damit, Bewerbung, Lebenslauf und Motivationsschreiben zu verfassen, zu korrigieren und auf Englisch zu übersetzen.

 

Sobald alles fertig war, habe ich die Bewerbung abgeschickt und bekam nur wenige Tage später schon die Einladung zum Auswahlwochenende. Das steht mir in zwei Wochen, am 1./2. März bevor und ich muss extra dafür nach Forchheim fahren, was ungefähr zwei Stunden von meiner Heimat entfernt ist. Na, es hätte mich auch schlimmer treffen können, oben besagte Bekannte ist noch viel weiter in den Norden gefahren für dieses Auswahlwochenende! Hauptsache, ich bin dabei! :-)

 

Liebe Grüße,

Laura